19.06. - 25.06.2022: Raimund Ferro Sechster bei der TOUR Transalp

Die diesjährige Tour Transalp startete nach zwei Jahren Zwangspause am Reschensee in Südtirol und führte mit sieben Tages-Etappen über 17 Alpenpässen nach Arco an den Gardasee. Insgesamt wurden hierbei 609 Kilometer gespickt mit 15900 Höhenmetern bewältigt. Es starteten rund 600 Teilnehmer aus 35 Nationen. Bei den rund 300 Einzelstartern landete Team Baier Landshut Fahrer Raimund Ferro am Ende auf einem hervorragenden 6. Gesamtrang (Overall Platz 9). 


  1. Etappe: Reschensee - Zernez, 76,93 Kilometer, 1374 Höhenmeter

Nach einem neutralisierten Start entlang des Seeufers erfolgte die Rennfreigabe, es ging zunächst den Reschenpass hinunter und weiter über die Norbertshöhe in die Schweiz. Die weiteren Anstiege wurde ein sehr hohes Tempo gefahren, so dass sich in der Spitzengruppe schließlich Lücken auftaten. Raimund Ferro versuchte ein konstantes Tempo zu fahren und nicht schon am ersten Tag „all out“ zu gehen. Das hatte zur Folge, dass er den Anschluss an die Spitze verlor und die letzten 30 Kilometer alleine unterwegs. Das Ziel erreichte er an diesem Tag als 5er.

Die Etappe gewann Kenny Nijssen (NL) (2020 noch in der World-Tour für Katusha-Alpecin, aktuell Continentalprofi), vor Igor Frolov (RUS) (Gesamtsieger 2021 von Five-Rings-of-Moscow, aktuell Continentalprofi) und Piero Lorenzini (I) (vielfacher italienischer Grand-Fondo-Sieger).


2. Etappe: Zernez - Bormio, 101,81 Kilometer, 2758 Höhenmeter

Die Etappe führte zunächst über den Ofenpass und anschließend von Prad über das Stilfser Joch nach Bormio. Bei diesem Schlussanstieg, dem zweithöchsten asphaltierten Gebirgspass der Alpen, müssen auf einer Länge von 24,6 km kräftezehrende 1844 Höhenmeter bewältigt werden.

Bei heißen Temperaturen hielt Raimund Ferro am Stilfser Joch bis Trafoi mit den Besten mit, musste dann aber einem taktischen Fehler Tribut zollen. Da er die gesamte Woche keine Betreuer dabei hatte - wie sonst bei den Fahrern der Rennspitze üblich - welche ihm weitere Trinkflaschen von außen reichen, hätte er an einer Verpflegungsstelle anhalten müssen. Um die Spitze nicht fahren zu lassen entschied er sich dagegen und bekam in dem langen Anstieg die Quittung dafür. Mit nur zwei Trinkflaschen an diesem Tag und den heißen Temperaturen kam es zu einer Dehydrierung, weiter folgten Krämpfe und er musste schließlich die besten Fahrer ziehen lassen. Mit gemäßigtem konstantem Tempo erreichte er schließlich die Passhöhe und überquerte zusammen mit Faris Al-Sultan, mehrfacher Ironman-Sieger und Ironman-Weltmeister, in der Tageswertung als 8.er die Ziellinie. 

Die Etappe gewann Piero Lorenzini (I) vor Kenny Nijssen (NL) und Jef Vanhoof (B).


3. Etappe: Bormio - Livigno, 46,67 Kilometer, 1775 Höhenmeter


Diese Etappe war untypisch kurz und wurde deshalb sehr schnell gefahren. Die Dehydrierung vom Vortag steckte noch in den Muskeln, weshalb sich Raimund Ferro vom Start an dafür entschied, ein gleichmäßiges hohes Tempo zu fahren und die Spitze ziehen zu lassen. Auch an diesem Tag erreichte er den Zielort als 8er. 

Sieger wurde Piero Lorenzini (I) vor Kenny Nijssen (NL) und Igor Frolov (RUS).


4. Etappe: Livigno - Aprica, 107,33 Kilometer, 2440 Höhenmeter


An diesem Tag stand nach dem Passo D’Eira und dem Passo Foscagno der berühmt berüchtigte Passo Mortirolo von Mazzo aus auf dem Programm. Auf einer Länge von 11,6 Kilometern werden 1343 Höhenmeter bei Steigungswerten von Teilweise 18 Prozent absolviert. 

Kurz nach dem Start setzte starker Dauerregen ein und die Etappe wurde gerade in den Abfahren in den Kurven zur echten Rutschpartie. So kam es in einer Abfahrt nach dem Passo Foscagno zu einem Sturz. Ein nachfahrender Fahrer verbremste sich, schoss an Raimund Ferro vor einer Kurve vorbei und räumte den direkt davor fahrenden Fahrer ab. Raimund blieb am Rad, verlor aber durch ein Brems- und Ausweichmanöver den Anschluss an seine Gruppe. 

Am Mortirolo konnte er mit hohem Tempo wieder einige Fahrer ein- und überholen, musste aber dann die restlichen 30 Kilometer von der Passhöhe bis ins Ziel nach Aprica als Solist zu Ende fahren. Dort überquerte er völlig durchnässt die Ziellinie als 5er. 

Die Tageswertung holte sich Kenny Nijssen (NL), gefolgt von Igor Frolov (RUS) und Stijn van der Jeught (B).


5. Etappe: Aprica - Castione Della Presolana, 95,79 Kilometer, 2717 Höhenmeter


Bei schönstem Wetter führte die Etappe über den Passo di S. Cristina, weiter über den Passo Vivione und schließlich über den Passo della Presolana nach Castione.

Nachdem der erste Anstieg extrem schnell gefahren wurde, fand sich um Raimund Ferro eine homogene Gruppe die bis kurz vor dem Ziel zusammen blieb. In dieser Gruppe dabei war Jurgen van Goolen, welcher 13 Jahre in der World-Tour und unter anderem für Discovery Channel, Quick Step, Team Saxo Bank und Omega Pharma-Lotto fuhr. Zuletzt gewann Jurgen Van Goolen die Grand Fondo Weltmeisterschaft in Vareseie. Auch heute zeigte der Ex-Profi, dass er gerade in den Flachpassagen ordentlich Druck auf das Pedal bringt.

Es reichte an diesem Tag für Raimund Ferro zu einem 6. Platz.

Sieger wurde Igor Frolov (RUS) vor Piero Lorenzini (I) und Kenny Nijssen (NL).


6. Etappe: Castione Della Presolana - Valle del Chiese, 118,57 Kilometer, 3237 Höhenmeter 


Es ging zunächst zurück über den Passo della Presolana, weiter über den Croce die Salven zum Passo Croce Domini / Goletto di Cadino. Ein langer Anstieg, auf 20 Kilometer insgesamt 1496 Höhenmeter. 

Um hier nicht zu überpacen ließ Raimund Ferro bei Rennkilometer 40 am Passo Croce Domini die Spitze ziehen und fuhr den Anstieg sein eigenes gleichmäßiges Tempo.

Oben angekommen befand er sich nach wie vor alleine und hatte noch etwas mehr als 50 Kilometer bis ins Ziel. In der Abfahrt nahm er zwar zwei Fahrer vom Team Straßacker hinter sich wahr, nachdem diese aber nach der Abfahrt nicht aufschlossen, entschied sich Raimund, den Weg bis ins Ziel durch das Valle del Chiese alleine zu absolvieren. 

Nach langer Solofahrt erreichte er das Ziel als 6er. 

Schnellster war an diesem Tag Igor Frolov (RUS) vor Kenny Nijssen (NL) und Piero Lorenzini (I).


7. Etappe: Valle des Chiese - Arco, 70,44 Kilometer, 1499 Höhenmeter


Die Etappe führte wie bei der letzten Austragung im Jahr 2019 über den Passo Daone und dem Passo Duron an den Gardasee. Nachdem die Gesamtwertung eigentlich fest stand und die Abstände für die Etappenlänge so groß waren, dass sich alleine durch Leistung keine Veränderungen mehr ergeben konnten, galt es diesen Tag sturz- und möglichst defektfrei ins Ziel zu kommen. 

Raimund fuhr ein kontrolliert hohes Tempo, riskierte aber in den Abfahrten nichts mehr. Er kam an diesem Tag als 8er ins Ziel und sicherte sich so den 6. Platz in der Gesamtwertung (Overall 9. Platz). 

Im Ziel in Arco am Gardasee war er mit der erbrachten Leistung angesichts des extrem starken Starterfeldes mehr als zufrieden. 

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