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24.07.2021: Kieschke und Günsel beim Northcape 4000

Ulrike Kieschke und Thomas Günsel berichten über ihre erfolgreiche Teilnahme an der Northcape 4000 Edition IV über 4550 km durch zehn europäische Länder.


48 Stunden nach dem Northcape4000 haben wir nun endlich die Zeit gefunden unsere Gedanken über das Erlebte zu ordnen. Ob wir das Nordkap überhaupt erreichen würden, war uns am Start in Rovereto (Italien) nicht klar, aber dass wir das Ding so gerockt haben, freut uns echt riesig.

Aber beginnen wir von vorne - los ging es am 24.7. in Rovereto Italien. Die Räder und das Material waren auch Dank Willis Unterstützung perfekt vorbereitet und so konnte es bei bestem Wetter losgehen. Unser Ziel war es den ersten Checkpoint am Balaton am 3. Tag zu erreichen, was uns auch gelang. Allerdings trennten uns hier reichlich Höhenmeter, die erstmal zurückgelegt werden mussten. Von Anfang an fuhren wir unseren Rhythmus und ließen uns nicht von anderen Teilnehmern beirren, nachdem das Fahrerfeld noch eng beisammen war. Während der einzelnen Tage ging es natürlich auch darum die Standzeiten so effektiv wie möglich zu nutzen. So war Ulli quasi für das Einkaufen zuständig und ich kümmerte mich immer wieder um die Räder und die Analyse der Strecke was die nächsten Verpflegungsmöglichkeiten angeht. Hier war es natürlich super zu zweit unterwegs zu sein. Auf die gesamte Strecke hatten wir bei 2 Rädern nur einen Platten und das auf 4.500 km. Aber weiter zum Rennen selbst - nachdem die Berge überwunden waren und der 1. Checkpoint erreicht war, ging es über Krakau darum ordentlich Meter zu machen und so legten wir in den folgenden 4 Tagen ca. 1.500 km zurück und konnten uns so in den Top-20 des Starterfeldes platzieren und schafften es sogar auf den eigentlichen 16 Tage Plan einen Tag rauszufahren. Am Ende des 9. Tages lagen dann knapp 3.000 km hinter uns und nun ging es nach Skandinavien immer weiter Richtung Norden. Nachdem wir bis dahin wirklich gutes Wetter hatten, erwischte uns hier am 11. Tag das komplette Gegenteil - Starkregen, Gegenwind mit Böen von 50 km/h und eine Schnellstraße mit 20 cm Standstreifen und extrem hohem LKW-Aufkommen. Das war sicherlich der schwerste Punkt der gesamten Strecke und bereits nach 115 km mussten wir an diesem Tag ein Hotel aufsuchen. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir bereits in den Top 20. Allerdings kam die Empfehlung des Veranstalters für uns für das Teilstück zu spät und so mussten wir 80 km Umweg in Kauf nehmen, um am nächsten Tag auf die sichere Alternativroute zu wechseln. Auch wenn uns dies Zeit gekostet hat, war es für uns aus Sicherheitsgründen die richtige Entscheidung und so ging es weiter Richtung dem nächsten Checkpoint in Roveniemi am Polarkreis. Von hier aus waren es noch etwas mehr als 700 km zum lang ersehnten Ziel. Ullis Führung in der Frauenwertung sollte dabei nicht mehr in Gefahr kommen, nachdem wir über 2 Tage Vorsprung herausgefahren hatten. Das Wetter zeigte sich bis auf kleine Regenschauer auch von seiner besten Seite. Sicherlich kann das in diesen Breitengraden auch ganz anders laufen. Mit dem Ziel binnen 15 Tagen das Ziel zu erreichen, legten wir unseren letzten Stopp 290 km vor dem Nordkap ein. Leider machten wir hier aufgrund einer Fehlinformation des Veranstalters einen dummen Fehler und schlugen unser Nachtlager 1 km vor der Grenze zu Norwegen auf. Allerdings wurde uns hier am letzten Tag 4 Uhr morgens die Weiterfahrt untersagt, nachdem die Grenze erst um 9 Uhr öffnete. Was für ein Mist dachten wir uns und mussten 5 Stunden ausharren, bevor wir das letzte Stück in Angriff nehmen konnten. Es war jetzt alles andere als optimal, dass wir die knapp 300 km später angehen konnten und das Stück wies immerhin nochmal 3.000 hm auf. So gaben wir Gas und versuchten die Standzeit so kurz es geht zu halten. Plätze nach vorne konnten wir aufgrund der Zwangspause jedoch nicht mehr gut machen. Nach 14 Tagen und 11 Stunden erreichten wir jedoch überglücklich das Nordkap und das beim besten Wetter des Jahres. Mit Platz 24/190 in der Gesamtwertung und Ulli als schnellster Frau sind wir natürlich super zufrieden. Überglück über das Erreichte, aber auch erschöpft von den Strapazen, genossen wir den tollen Sonnenuntergang und übernachteten auch am Nordkap um am nächsten Tag die nicht ganz einfache Heimreise anzutreten. Jetzt geht es erstmal darum sich zu erholen und die täglichen 3-4h Schlaf wieder auszugleichen und irgendwann wird man sicherlich die zum Teil tauben Zehen wieder spüren und auch alles anderes ist reparabel. Wir sind sehr dankbar für das Wetter, dass Ullis Schulter und auch sonst das gesamte Material gehalten hat und natürlich ein dickes „Dankeschön“ an alle, die an uns gedacht und uns mental unterstützt haben.

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